Wir haben großes Verständnis für den von Marktoberdorfer Bürgern geäusserten Ärger über das Aufstauverbot im Ettwieser Weiher, so die Position des grünen Ortsverbandes Marktoberdorf.
Dass ausgerechnet wenige Tage vor Beginn der Badesaison so eine Mitteilung für Empörung sorgt, ist nachvollziehbar. Durch die Einschränkungsverordnungen in der Coronakrise können die Menschen es ja kaum erwarten, endlich wieder ein bisschen Freiheit am einheimischen Badesee zu geniessen.
Die Thematik der vom Aussterben bedrohten Bachmuschel im Ettwieser Bach ist ja schon länger bekannt und die öffentliche Diskussion um deren Rettung hätte auch schon früher stattfinden können.
Hier muss unseres Erachtens getrennt werden, dass es hier einerseits um den Schutz der Bachmuschel geht und andererseits um das möglicherweise der Fischereiwirtschaft angepasste Aufstauverhalten des Weihers. Hier sollten gemeinsam mit dem Fischereiverein Lösungen erarbeitet werden.
Wenn der Weiher über einen längeren Zeitraum und bei entsprechenden Niederschlägen volllaufen kann, könnte man das Problem entschärfen.
Einer Umsiedlung der Bachmuscheln stehen wir kritisch gegenüber, da dies äusserst aufwändig ist und ein Erfolg nicht gewährleistet.
Sollten diese Maßnahmen aufgrund der Klimaveränderung nicht greifen, wäre es denkbar, dass der Bachlauf des Ettwieser Weiher`s komplett der Bewässerung der Bachmuscheln dient.
In Anbetracht des permanenten Artensterbens sind wir gegenüber unserem Lebensraum Natur verpflichtet Verantwortung zu übernehmen. Die Natur braucht uns nicht, aber wir brauchen die Natur.
In diesem Fall könnte man über den Bau eines städtischen Freibades, aufgrund der vorhandenen Infrastruktur an diesem Ort nachdenken. Hier sind die Obere Naturschutzbehörde, das Umweltministerium und der Freistaat gefordert, was die Planung und Finanzierung eines solchen Projektes angeht.
Wir Grüne fordern deshalb die umgehende Einberufung eines runden Tisches mit einer zeitnahen Information an die Marktoberdorfer Bürger.
B 90/Die Grünen Marktoberdorf, Robert Herbst und Clara Knestel