Rechtsreferendar, Kirchenmusiker und Dirigent, 28 Jahre und seit 2019 bei den Grünen
„Ich bin bei den Grünen, weil ich neugierig auf und aufgeschlossen für Neues bin.
Aber auch, weil wir nur miteinander durch ein nachhaltiges Leben und Wirtschaften unsere Natur, in der wir so gerne sind, erhalten können.“
1. Warum hast Du Dich für ein Engagement bei den Grünen entschieden?
Schon seit meiner Schulzeit in Marktoberdorf und einem Engagement im „Arbeitskreis Eine Welt“ des Gymnasiums hatte ich den Wunsch, mich lokalpolitisch zu engagieren, wenn ich nach den Studienjahren einmal sesshaft geworden bin. Der Wunsch, dies bei den Grünen zu tun, entstand seit 2015 in immer stärkerem Maße. Die Grünen waren und sind die einzige Partei, die in der „Flüchtlingskrise“ für eine solch menschenwürdige Politik und Rhetorik stand, wie ich sie mir gewünscht hätte. Sie sind die Partei, die sich am überzeugendsten für soziale Gerechtigkeit einsetzt… die Partei, die Gleichberechtigung wirklich lebt und vor allem auch die Partei, die die Herausforderungen und Konsequenzen des Klimawandels wirklich ernst nimmt und das Problem nicht nur in ökonomistischer Logik evaluiert.
2. Welche (politische) Persönlichkeit bewunderst Du und warum?
Ich bewundere sehr viele Menschen, Bekannte und Unbekannte, vor allem aber die, die sich in schwierigsten Situationen selbst treu geblieben sind und bei allem nicht den Mut und die Kraft verloren haben, über sich hinaus zu denken und hinauszuwachsen.
3. Was ist für Dich die größte Herausforderung, die uns politisch in den nächsten Jahren bevorsteht?
Für mich sind es drei:
– Die Klimakrise bewältigen
– Isolationismus, Protektionismus und übersteigerten Nationalismus überwinden
– (europäisch gedacht): Den Frieden bewahren
4. Welche persönlichen Ziele leiten Dein Engagement bei den Grünen?
Ich möchte eigene Ideen einbringen, aber genauso von den Ideen und Erfahrungen derer profitieren, die sich schon seit Langem engagieren.
5. Wenn Du Bürgermeister*in in Marktoberdorf wärst, würdest Du…
… stets darum bemüht sein, nicht den Blick für das Wesentliche zu verlieren und auf dem Boden zu bleiben.
… mich bemühen, mir und meinen Prinzipien treu zu bleiben und trotzdem offen für Neues zu sein.
… versuchen, für alle ein offenes Ohr zu haben.
… auf ein gutes Team hoffen, das hinter mir steht und mit mir gemeinsam daran arbeitet, unsere Ziele zu verwirklichen.
6. Marktoberdorf ist…
… für mich eine Stadt großartiger Menschen, toller Musik- und Musizierkultur und einer wunderbaren Umgebung… aber auch eine Stadt, die noch nicht ihr ganzes Potential ausgeschöpft hat.
7. Wenn Du zurückblickst, auf was bist Du in Deinem Leben bisher so richtig stolz?
Mit dem Gefühl „Stolz“ kann ich nichts anfangen. Ich bin dankbar für die Menschen und Situationen, die ich inspirieren, bereichern und denen ich helfen konnte, aber genauso dankbar für die Menschen und Situationen, die mich inspiriert und bereichert haben und von denen ich mich getragen wissen durfte.
8. Was bedeutet Heimat für Dich?
„Heimat ist Utopie.“ (B. Schlink)
9. Was bedeutet es für Dich, ein „nachhaltiges Leben“ zu führen?
Nachhaltig zu leben bedeutet für mich vor allem, mir bewusst Zeit zu nehmen: Zeit zu nehmen, um Strecken mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen, Zeit zu nehmen, um bewusst einzukaufen, Zeit zu nehmen für Freunde, um Beziehungen nachhaltig zu pflegen… aber auch Zeit zu nehmen für mich, um den Blick für mich selbst nicht zu verlieren. Das fällt mir oft schwer, aber ich glaube, es lohnt sich, sich immer wieder neu die Zeit zu nehmen. 🙂
10. Welches Lebensmotto hast Du?
Habe ich nicht, vielleicht treffen es aber zwei Zitate:
„In dir muss brennen, was du in Anderen entzünden willst.“ (Aurelius Augustinus)
und (mit einem Augenzwinkern):
„Das Leben ist zu aufregend, als dass man gemütlich darin herumsitzen dürfte.“ (P. Bamm)